Geschichte des Grasbrook
© HHLA / Werbeck
Der neue Stadtteil Grasbrook entsteht auf einem Gebiet, das sich über Jahrhunderte stark gewandelt hat. Bis ins Mittelalter diente der Grasbrook (Brook: feuchtes Marschgebiet) als Weidegrund vor der Stadt. Erst um 1850 begann die Erschließung des Grasbrooks als erste Hafennutzung auf der Südseite der Norderelbe. Die Elbbrücken schufen Verbindungen zwischen Hamburg und Harburg.
Ab dem 19. Jahrhundert prägte der stetige Ausbau für den Seeschiffumschlag das Gesicht des Gebiets. In den 1960er Jahren wurden schrittweise Wasserflächen zugeschüttet, zunächst Teile des Moldauhafens für den Bau des Überseezentrums, ab den 1970er Jahren große Flächen des Segelschiffhafens für weitere Logistik- und Lagernutzungen. 2016 gab die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) das Überseezentrum wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit auf. Im September 2017 wurde die Idee des neuen Stadtteils Grasbrook erstmals öffentlich vorgestellt. Die Planungen zu dessen Realisierung schreiten seitdem kontinuierlich voran. Die antichronologische Übersicht zeigt die jeweils aktuellsten Entwicklungen.
2023
Als erstes Bauvorhaben auf dem Grasbrook wird die Moldauhafenbrücke durch einen Gestaltungswettbewerb konkretisiert. Diesen gewinnt Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH (Berlin) mit DKFS Architects (London). Die Brücke verbindet das Moldauhafenquartier mit dem Hafentorquartier und sichert die hochwassergeschützte Anbindung des gesamten Stadtteils.
2022
Im Dezember bestätigt Hamburgs Senat die Funktions- und Freiraumplanung für den neuen Stadtteil Grasbrook und stellt damit die Weichen für die nächsten Realisierungsschritte.
2020
Von September 2019 bis April 2020 findet ein Wettbewerblicher Dialog zur städtebaulichen und freiraumplanerischen Gestaltung des neuen Stadtteils Grasbrook statt. Nachbar:innen und interessierte Bürger:innen bringen sich im Rahmen von Grasbrook Werkstätten und Foren aktiv in die Planung ein. In der finalen Jurysitzung setzt sich das Team von Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten durch.
2017
Der Stadtteil Grasbrook wird als Idee im Rahmen einer Landespressekonferenz am 12.09.2017 durch den damaligen Ersten Bürgermeister Olaf Scholz vorgestellt.
2016
Mitte der 2010er Jahre gibt die HHLA das Überseezentrum wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit auf. Doch schon seit 1990 werden auf dem Areal keine wesentlichen Veränderungen mehr vorgenommen. Aktuelle Hafennutzungen gibt es auf dem O’Swaldkai sowie auf Flächen der Tschechischen Republik.
1975
Für die Hafennutzung müssen auf dem Grasbrook entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Zwischen 1975 und 1978 erfolgt die großflächige Zuschüttung des Segelschiffhafens. Die schmalen Landzungen mit unmittelbarem Kaiumschlag weichen großen, zusammenhängenden Lager- und Logistikflächen.
1964
Ab 1962 werden für den Bau des Überseezentrums große Bereiche des Moldauhafens zugeschüttet. 1967 wird das Überseezentrum eröffnet, als damals größter Sammel- und Verteilerschuppen der Welt.
1945
Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg werden die Hafenanlagen zügig wiederaufgebaut.
1932
Auf der Veddel werden die Backsteinbauten nach Plänen von Fritz Schumacher gebaut. Das Gebiet des heutigen Grasbrook ist geprägt von Moldau-, Segelschiff- und Saalehafen.
1899
Von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die Erschließung des Grasbrooks für Hafen und Industrie. Für den Stückgutumschlag entstehen schmale Kaianlagen und Stückgutschuppen. Auf der Veddel werden erste Arbeitersiedlungen errichtet.
1868
Zwischen 1868 und 1872 entsteht die erste Brückenverbindung zwischen Hamburg und Harburg (Eisenbahnbrücke), 1884 bis 1888 die erste Straßenbrücke (Neue Elbbrücke)
1833
Die Darstellung aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts zeigt Hamburg und die damalige Stadtgemeinde Altona. Auf der Südseite der Norderelbe ist noch keine Hafennutzung erkennbar.
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