Grasbrook und Veddel
© André Dekker
Veddel und Grasbrook sind als Inseln in der Elbe umgeben von Wasser und großen Verkehrstrassen. Diese trennen die Stadtteile nicht nur vom „restlichen“ Hamburg, sondern auch voneinander. Auf der 110 Meter breiten Verkehrstrasse aus Bahngleisen und einer mehrspurigen Straße fahren sowohl Fernzüge, S-Bahnen und Güterzüge als auch die LKW der Hafenwirtschaft. Die Trasse bildet eine Barriere zwischen den beiden Stadtteilen, die es zu überwinden gilt.
Die breite Verkehrstrasse schränkt die Mobilität der Menschen vor Ort ein und ist ein Hindernis und für die gemeinsame Entwicklung beider Stadträume. Bei verschiedenen Beteiligungsformaten, die den gesamten bisherigen Planungsprozess begleiten, wie beispielsweise die Planungswerkstätten im Rahmen des „Wettbewerblichen Dialogs“ 2019/2020, haben viele Veddeler: innen deutlich gemacht, dass ihnen seit Jahren elementare Angebote in ihrem Stadtteil fehlen – etwa Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung.
Die Funktions- und Freiraumplanung für den neuen Stadtteil wurde daher so konzipiert, dass die Veddel und der Grasbrook einen gemeinsamen Stadtraum bilden können. Mehrere neue Brücken und die bereits bestehende Fußwegeunterquerung sollen die Barriere zwischen den beiden Stadtteilen überwinden. Sie werden dazu beitragen, dass die Veddel und der Grasbrook zusammenwachsen und sich wechselseitig ergänzen können. Die Brücke Veddel als wichtige neue Verbindung bietet den Bewohner: innen des Stadtteils mit dem direkten Zugang zur neuen U-Bahnhaltestelle U4 über dem Moldauhafen eine weitere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
© Illustration: Katharina Cordsen
Neuer Brückenschlag
Wichtigste Verbindung zwischen beiden Stadtteilen wird die Veddeler Brücke vom Veddeler Marktplatz zum neuen Stadtplatz auf der Grasbrooker Seite. Zu Fuß, per Fahrrad, mit Rollstuhl oder Kinderwagen kommen die Menschen sicher und barrierefrei von der Veddel zum Grasbrook und umgekehrt.
Der Stadtplatz auf dem Grasbrook kann so zu einem gemeinsamen Zentrum beider Stadtteile werden, mit einer Grundschule, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und Nachbarschaftseinrichtungen. Hier entsteht auch die neue Haltestelle der U4, die über dem Moldauhafen „schwebt“. Die Gestaltung der Veddeler Brücke wird im Rahmen eines Wettbewerbes in 2025 bestimmt, begleitet von öffentlichen Beteiligungsmöglichkeiten.
So wird die Veddel von den neuen Angeboten auf dem Grasbrook profitieren während auch Bewohner:innen und Beschäftigte des Grasbrooks die vorhandenen gastronomischen, sportlichen und kulturellen Angebote auf der Veddel nutzen können. Im Veddeler Norden entstehen zudem im Rahmen eines parallellaufenden Stadtentwicklungsprozesses neue Entwicklungspotenziale. Auch die Verbindungen nach Rothenburgsort und zur HafenCity sollen ausgebaut werden.
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