Im Auswanderermuseum BallinStadt wurde über den aktuellen Stand der Planungen für den neuen Stadtteil Grasbrook informiert und diskutiert.
Wo werden Kitas und Schulen entstehen? Was wird für die Barrierefreiheit getan? Welche Verkehrsanbindungen sind geplant? Wie teuer wird der Wohnraum sein? Wie wird sichergestellt, dass nicht nur hochpreisige Geschäfte in die Erdgeschosse ziehen? Wo werde ich parken können? Welche Wassersportarten werden möglich sein? Und natürlich: Wann wird alles fertig?
Die Neugier der rund 80 Besucher:innen war groß, die am Abend des 25.09.2024 ins Auswanderermuseum BallinStadt Hamburg auf der Veddel kamen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden. Auf der Veranstaltung „Grasbrook im Dialog“ konnten sie sich über den aktuellen Stand der Planungen für den neuen Stadtteil Grasbrook informieren. Südlich der Elbe sollen etwa 3000 Wohnungen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen, zudem eine U-Bahn-Station, Kultur-, Sport- und Gewerbeeinrichtungen. Verantwortlich für die Entwicklung des Stadtteils Grasbrook ist die HafenCity Hamburg GmbH.
Von Anfang an hat eine Bürger:innenbeteiligung das Projekt begleitet. Sie ermöglicht der Öffentlichkeit, die Entwicklung des Stadtteils mitzudiskutieren, und den Verantwortlichen herauszufinden, was den Menschen dabei besonders wichtig ist. Die Ergebnisse aus Werkstätten und Online-Bürgerbeteiligungen sind in den Wettbewerbsdialog mit eingeflossen, aus dem ein freiraumplanerischer Gestaltungsentwurf für Hamburgs neuen Stadtteil hervorgegangen ist. Die Entwurfsplanung für das Projekt ist inzwischen fast abgeschlossen, der erste Bebauungsplan soll im ersten Quartal 2025 öffentlich ausgelegt werden.
Überblick und Themeninseln
Ein guter Zeitpunkt also für die Dialogveranstaltung, moderiert von Professor Klaus Overmeyer, Geschäftsführer des Büros Urban Catalyst. Viele der Gäste, junge wie ältere, wohnen in der Nachbarschaft zum Grasbrook. Zu Beginn gaben Andreas Schneider und Bianca Penzlin als verantwortliche Gebietskoordinator:innen bei der HafenCity Hamburg GmbH einen Überblick. Jonathan Stimpfle von Vogt Landschaftsarchitekten gab eine Einführung zu den Freiräumen – das renommierte Büro aus Zürich hat zusammen mit Herzog & de Meuron den Städtebau und Freiraum im neuen Stadtteil entworfen. Danach konnten die Besucher:innen an sechs Themeninseln den Planer:innen ihre Fragen stellen, Zustimmung oder Kritik äußern oder einfach nur zuhören.
Die Stationen waren den folgenden Themen gewidmet: „Überblick“, „Leben, Versorgung, Kultur“, „Wohnen & Arbeiten“, „Parks, Plätze, Promenaden, Sport- & Spielflächen“, „Umwelt & Klima“ sowie „Mobilität & Verkehr“. An jeder standen Vertreter:innen der HafenCity Hamburg GmbH und andere Expert:innen in lebhaften Gesprächen Rede und Antwort. Mithilfe von digitalen Planungstischen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie dem BIM-Modell der HafenCity Hamburg GmbH für den neuen Stadtteil konnten dabei sowohl große Zusammenhänge als auch Details anschaulich demonstriert werden.
Ein Abend voller Erkenntnisse
Es war ein Abend voller Erkenntnisse, nicht nur für die Besucher:innen, sondern auch für die Verantwortlichen. Eine der Wichtigsten: Die Menschen haben ein großes Bedürfnis zu erfahren, wie Leben und Alltag im neuen Stadtteil später mal aussehen werden. Und sie wollen sichergehen, dass ihre Ideen und Bedürfnisse nicht zu kurz kommen. Der Austausch ermöglicht beides. Dafür soll es auch künftig die Gelegenheit geben.
Autor: Gunnar Herbst