Der Stadtteil im Überblick
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Hamburg wächst seit Jahren. Am Stadtrand ebenso wie im Inneren. Die Umnutzung alter Hafen-, Bahn- oder Gewerbeflächen ermöglicht dabei städtisches Wachstum, ohne neue Flächen zu versiegeln. So entstehen zentrumsnah Potenziale für eine nachhaltige Stadtentwicklung mit gemischten Quartieren für Arbeiten und Wohnen. Durch kurze Wege leisten sie einen Beitrag zur urbanen Mobilitätswende und schonen die wertvolle Ressource Boden.
Rund um die Elbbrücken verändert Hamburg gerade unübersehbar sein Gesicht. Dem Grasbrook kommt dabei eine entscheidende Rolle zu. Gemeinsam mit seinem direkten Nachbarstadtteil Veddel ist der Grasbrook der noch fehlende Baustein für den „Sprung über die Elbe“, einer Stadtentwicklungsstrategie, mit der die Elbinseln und die Stadtteile südlich der Elbe besser in die Gesamtstadt integriert werden sollen.
Schon seit Jahren hat die Stadtentwicklung ein Auge auf die Elbinsel Kleiner Grasbrook geworfen, auf der jetzt der Stadtteil Grasbrook entsteht. So gab es 2008 Überlegungen, die Universität Hamburg teilweise dorthin zu verlegen. Im Jahr 2015 wurde diskutiert, die Hafenwirtschaft zu verlagern und hier die Olympischen Spiele 2024 auszutragen. 2017 wurde dann die Idee des neuen Stadtteils Grasbrook öffentlich vorgestellt, der urbanes Leben und stadtverträgliche Hafennutzung miteinander kombinieren soll.
© Illustration: Katharina Cordsen
Aktueller Entwicklungsstand
Auf der ersten Ideenskizze von 2017 baute 2019/2020 ein „Wettbewerblicher Dialog“ mit einer starken Beteiligung der Öffentlichkeit auf. Zunächst entwarfen zwölf, in der zweiten Phase sechs renommierte Planungsbüros aus Deutschland und Europa städtebauliche und freiraumplanerische Ideen für den Grasbrook. Am Ende setzte sich der gemeinsame Entwurf von Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten durch, der als Basis für die weitere detaillierte Funktionsplanung diente.
Im Dezember 2022 bestätigte der Hamburger Senat die Funktions- und Freiraumplanung für den neuen Stadtteil und stellte damit wichtige Weichen für die nächsten Realisierungsschritte. Bis Mitte 2024 werden Baurecht und Flächenverfügbarkeit und damit die planrechtlichen Bedingungen für die Grundstücksentwicklung auf den Weg gebracht.
Zeitgleich geht es darum, mit physischen Brücken Barrieren zu überwinden und neue stadträumliche Verbindungen zu schaffen. Der Wettbewerb für die Moldauhafenbrücke, die im Westen des Stadtteils das Moldauhafenquartier mit dem Hafentorquartier verbindet, ist abgeschlossen. Mit dem Bau der Brücke kann 2026 begonnen werden.
Heute schon prägen Infrastrukturmaßnahmen sichtbar den Wandel im Gebiet. Insbesondere die Aufschüttung der ehemaligen Hafenflächen auf das zukünftige hochwassergeschützte Niveau geht voran. Die Konturen des Grasbrook Boulevards sind durch die vorbereitenden Maßnahmen des Erdbaus schon deutlich erkennbar. Die Flächenfreimachung ist mit dem Rückbau des Überseezentrums bereits vollendet und die Kampfmittelsondierungen werden bis Ende 2024 weitestgehend abgeschlossen sein. Der Bau erster Hochbauten startet voraussichtlich ab 2028 im Moldauhafenquartier.
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