Eine elegante Brücke mit Karbonelementen, die die Elbe überspannt, ein aufgeständertes Stahlviadukt für die U-Bahn-Trasse und eine über dem Moldauhafen schwebende U-Bahn-Station – so soll die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook aussehen. Das ist das Ergebnis eines interdisziplinären Realisierungswettbewerbs für Architekten und Ingenieure, den die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) für die Verlängerung der U4 ausgeschrieben hatte.

Der Siegerentwurf des Konsortiums von schlaich bergermann partner, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner und WTM Engineers GmbH Hamburg, wurde beim heutigen Pressetermin präsentiert, zu dem die Hamburger Hochbahn geladen hatte. Der Termin, an dem sich unter anderem auch Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, beteiligte, fand an prägnanter Stelle statt: Auf der Aussichtsplattform am Aussichtspunkt an der U-Bahn-Station Elbbrücken, mit direktem Blick auf die historischen Freihafenelbbrücken, den künftigen Verlauf der erweiterten U4-Strecke bis hinüber zum Grasbrook, wo bereits erste Bauaktivitäten erkennbar sind.

Foto: HOCHBAHN
v.l.n.r. Sven Plieninger, sbp SE – Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor – Anjes Tjarks, Senator BVM – Stephanie Holk, HOCHBAHN – Jen-Günter Lang, HOCHBAHN-Technikvorstand – Andreas Kleinau, HafenCity Hamburg

Insgesamt acht Planungsteams mit jeweils ein bis drei Architektur- und Ingenieurbüros beteiligten sich. Die Aufgabe: Wie soll der Weg der U4 von den Elbbrücken bis auf den Grasbrook mit Brücke, Viadukt und U-Bahn-Haltestelle aussehen? Dabei galt es auch Anregungen und Hinweise aus der Bürgerbeteiligung der HOCHBAHN aufzunehmen.
Neben der Herausforderung, die neue Elbbrücke in das historische Ensemble der bestehenden Elbbrücken einzubinden, sollte der Entwurf die Themen Alt und Neu, Hafen und Stadt, Süden und Norden mit aufgreifen. Wesentlich waren auch die Anforderungen an eine schlanke und zurückhaltende Gestaltung, die gleichzeitig nutzerfreundlich und komfortabel ist.

Mit der Verlängerung der U4 auf den Grasbrook soll der neu entstehende Stadtteil optimal an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen werden. In den kommenden Jahren sollen hier 3 000 Wohnungen für etwa 6 000 Menschen und 16 000 Arbeitsplätze entstehen. Auf der rund 50 Hektar großen Fläche wird zudem eine vielfältige soziale Infrastruktur durch den Bau von Kitas und einer Grundschule, verschiedener Nahversorgungsangebote ebenso wie Sport-, Kultur- und Grünflächen geschaffen.

Gleichzeitig werden die Bewohnerinnen und Bewohner der benachbarten Veddel von der neuen U-Bahn-Anbindung profitieren. Auch für den Rad- und Fußverkehr wird es attraktive Lösungen geben. Die neue Elbbrücke wird für diese gesonderte Spuren neben der U-Bahn-Trassen aufweisen. Das besondere Highlight der neuen U-Bahn-Haltestelle Moldauhafen: die Ebene unterhalb der U-Bahn-Trasse wird neben der barrierefreien Zugangsmöglichkeit zur Haltestelle auch eine Verbindung für den Rad- und Fußverkehr zwischen Moldauhafenquartier und Hafentorquartier bieten.

Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Die sehr gute Erreichbarkeit des neu entstehenden Stadtteils Grasbrook mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist ein wesentlicher Baustein für die Umsetzung eines zeitgemäßen Mobilitätskonzeptes, mit dem wir die Idee eines 10-Minuten-Stadtteils verwirklichen können. Die Menschen, die dort wohnen oder arbeiten, werden in Zukunft nicht mehr auf ein eigenes Auto angewiesen sein. Wichtigstes Element dafür ist die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook. Die U‑Bahn-Station wird zentral im neuen Stadtteil errichtet und dabei – einmalig in Hamburg – auf Stelzen im Wasser des Moldauhafenbeckens schweben und damit sowohl die beiden neuen Quartiere auf dem Grasbrook als auch die Veddel über einen direkten Zugang von der Veddeler Brücke an die U4 anbinden.“

Der Siegerentwurf sowie die Entwürfe der Zweit- und Drittplazierten des Wettbewerbs zeigt die HOCHBAHN vom 3. Juni bis zum 2. Juli auf der Haltestelle Elbbrücken. Weitere Informationen sind auch unter www.schneller-durch-hamburg.de zu finden.