Der Grasbrook zwischen Stadt und Hafen – die Ausgangsbedingungen

Herausforderungen und Chancen der Stadtentwicklung liegen bei der Entwicklung des Grasbrook nah beieinander. Der neue Stadtteil entsteht auf ehemaligen Hafenflächen, mehr als die Hälfte des Kleinen Grasbrook verbleibt in Hafennutzung. Ein intelligenter Umgang mit Lärmbelastungen aus dem Bahn- und Straßenbereich sowie Gewerbe sind notwendige Voraussetzung für das Schaffen eines neuen Wohn- und Arbeitsortes. Ebenso bedeutend ist es, neue physische und soziale Verknüpfungen zwischen der Veddel und dem neuen StadtteilGrasbrook zu schaffen, um ein Zusammenwachsen der beiden Stadtteile zu ermöglichen.

LÄRMEMISSIONEN

Hauptlärmquellen sind die Elbbrücken, der Bahnverkehr und die östlich angrenzenden Hauptverkehrsstraßen. Durch einen guten städtebaulichen Entwurf gilt es, die Lärmbelastung für Wohnen, aber auch für die öffentlichen Räume gering zu halten.

NATUR UND LANDSCHAFT

Der überwiegende Teil der Flächen des ehemaligen Hafengebiets ist überbaut und versiegelt. Vereinzelt gibt es jedoch naturnahe Flächen, z. B. „Pionierwälder“. Eine ökologische Bestandsaufnahme bietet die Grundlage für sogenannte „naturbasierte Lösungen“ in der Freiraumplanung.

VERKEHRLICHE ERSCHLIESSUNG

Noch ist der künftige Stadtteil Grasbrook ver- kehrlich stark isoliert. Eine Verlängerung der U4 mit einer neuen Station „Grasbrook“ ist Voraussetzung für einen effizienten ÖPNV und einen autoarmen Stadtteil.

VERKNÜPFUNG VEDDEL UND GRASBROOK

Die Bahntrasse und die Straßen Am Saalehafen und Am Moldauhafen stellen derzeit große Barrieren zwischen der Veddel und dem Grasbrook dar. Neue physische Verknüpfungen sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein Zusammenwachsen der beiden Stadtteile. Geprüft werden derzeit verschiedene Tunnel- bzw. Brückenverbindungen.

HOCHWASSERSCHUTZ

Das Konzept des Hochwasserschutzes der HafenCity, das sich schrittweise entwickeln lässt, die Beziehung zum Wasser erhält und den ruhenden Verkehr in Warftgeschossen integriert, soll auch für den Stadtteil Grasbrook umgesetzt werden. Geprüft wird, wie die Schutzhöhe an möglicherweise sehr langfristig steigende Hochwasserstände (mindestens 9 Meter üNN) angepasst werden sollte.

DENKMALSCHUTZ

Im künftigen Stadtteil Grasbrook befinden sich insgesamt vier Baudenkmale, darunter das Ensemble der Lagerhäuser F und G, die Bananenreiferei (Lagerhaus D) sowie die Freihafenelbbrücke. Von besonderer historischer Bedeutung ist dabei das Lagerhaus G (Baujahr 1903) am Dessauer Ufer, das von 1944 bis 1945 als Außenlager des KZ Neuengamme genutzt wurde.